Werde Hobbypilot!
Wir bieten eine vereinsinterne Ausbildung zum Erwerb des Flugscheins für Motorflugzeuge (PPL-A), Segelflugzeuge (SPL, LAPL-S) und Luftsportgeräte (aerodynamisch gesteuerte Ultraleichts) an. Da all unsere Fluglehrer ehrenamtlich tätig sind, fallen für die Ausbildung keine zusätzlichen Kosten an. Für Interessierte bieten wir auf Wunsch auch eine Schnuppermitgliedschaft an. Geflogen wird überwiegend am Wochenend- und Feiertagen. Wer engangiert dabei ist, braucht rund 2-3 Jahre zum Erhalt der Fluglizenz.
Ablauf der Pilotenausbildung
Ausbildungsabschnitt 1
Der Flugschüler sitzt von Beginn an im Pilotensitz, der Fluglehrer auf dem Co-Pilotensitz. Dabei hat der Fluglehrer stets vollen Zugriff auf alle Steuerelemente bzw. Instrumente und ist daher in der Lage das Flugzeug auch alleine vom Co-Pilotensitz zu steuern. Auf diese Weise kann der Flugschüler sich schrittweise an das Flugzeug gewöhnen. Zunächst wird Geradeausflug und Kurvenflug geübt. Im Anschluss daran lernt der Schüler den Start selbstständig durchzuführen. Zuletzt folgt der schwierigste Teil des Fliegens, das Landen. Weiterhin wird der Flugschüler auf verschiedenste Notlagen, wie z.B. Startabbrüche bzw. Motorversagen vorbereitet. Der Flugschüler wird bei Abschluss dieses Ausbildungsabschnitts in der Lage sein, das Flugzeug sicher in Platznähe (sog. Platzrunde) bewegen können und auch in ungewöhnlichen Situationen richtig und schnell handeln können.
Cockpit unserer Dynamic WT9. Identische Steuerelemente auf beiden Seiten sind für die Schulung unentbehrlich.
Ausbildungsabschnitt 2
Zeigt der Flugschüler an mehreren Tagen, zu unterschiedlichen Wetterbedingungen und bei mehreren verschiedenen Fluglehrern, dass das Flugzeug vollkommen unter Kontrolle ist, so steht der erste Alleinflug an. Der Fluglehrer steigt aus und der Flugschüler muss nun in drei Platzrunden zeigen, dass er das Gelernte auch problemlos alleine umsetzen kann. Ein ganz besonderer Moment, den kein Pilot jemals vergessen wird.
Im weiteren Verlauf der 2. Ausbildungsphase wird der Flugschüler immer häufiger alleine unterwegs sein. Im Segelflug erfolgt an dieser Stelle auch die Umschulung auf den Schulungseinsitzer. Der Flugschüler soll an Erfahrung und Routine im Alleinflug gewinnen. Trotzdem finden regelmäßig weitere Flüge mit Lehrer statt, um dem Einschleichen von Fehlern vorzubeugen und den Flugschüler weiter fortzubilden.
Letzte Instruktionen von Fluglehrer Tobi an unseren jüngsten Flugschüler Leo (15) direkt vor dem ersten Alleinflug.
Ausbildungsabschnitt 3
Im letzten Ausbildungsabschnitt steigt der Fluglehrer wieder häufiger mit ins Cockpit. Nun wird der Flugschüler auf Flüge außer Sichtweite des Flugplatzes trainiert, sogenannte Überlandflüge. Im Segelflug liegt der Schwerpunkt hierbei auf Fliegen in der Thermik, beim Motorflug spielt Navigation eine übergeordnete Rolle. Zudem werden diverse Außenlandeübungen durchgeführt, um bei fehlenden Aufwinden oder Motorausfall auch außerhalb eines Flugplatzes sicher landen zu können. Abgeschlossen wird die Ausbildung, indem der Flugschüler alleine einen Überlandflug durchführt. Die Prüfung zum Erhalt des Flugscheines erfolgt dann durch einen externen Prüfer des Luftamtes.
Hier posiert Segelfluglehrer Flo ganz relaxed mit unserer DA40 nach dem erfolgreichen Prüfungsflug zum Erwerb des Motorflugscheins (PPL-A).
Voraussetzungen
Alleine fliegen ab 14 Jahren! Fluglehrer Tobi gratuliert Leo (15) ganz traditionell mit einem Brennesselstrauch zum ersten Alleinflug.
Altersgrenzen: Im Segelflug gilt zum Ausbildungsbeginn ein Mindestalter von 13 Jahren, zum Erwerb der Lizenz von 16 Jahren. Für die Ausbildung im Bereich von UL- und Motorflug ist bei Ausbildungsbeginn ein Mindestalter von 16 Jahren erforderlich, der Erwerb der Lizenz ist ab 17 Jahren möglich.
Behördliche Voraussetzungen: In regelmäßigen Abständen erfolgt eine Zuverlässigkeitsüberprüfung in Form eines polizeilichen Führungszeugnisses. In Abhängigkeit vom Alter ist alle 1-5 Jahre eine Tauglichkeitsuntersuchung durch einen einen Flugarzt vorgeschrieben.
Zeitaufwand: Eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung im Flugsport ist der recht hohe Zeitaufwand. Aus Sicherheitsgründen gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestanzahl an Starts und Flugstunden, die eingehalten werden muss, um den Schein zu erhalten. Routine zu haben und in Übung zu bleiben ist im Flugsport elementar. Nur mit Fliegen ist es in einem Verein allerdings auch nicht getan. Es fallen immer wieder Wartungen, Reparaturen oder auch Arbeitsaktionen am Fluggelände an, bei denen die Mitarbeit der Mitglieder erforderlich ist. Dafür ist der Flugstundenpreis günstig und die Ausbildung kostenlos. Besonders aufwändig ist der Segelflug. Um einen Segelflieger in die Luft zu bekommen, bedarf es die Hilfe einer Vielzahl anderer Personen, die im Umkehrschluss auch Hilfe erwarten, wenn sie an der Reihe sind.